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Preise steigen, Verbraucher sparen

Milchprodukte und Grundnahrungsmittel teurer – Verbraucher greifen bei Preissenkungsaktionen des Handels engagiert zu – Preis- und Promotiontracking von LZ und IRI zeigt aktuelle Trends im Handel

Nürnberg / Düsseldorf, den 10. August 2008

Die Preise für viele Güter des täglichen Bedarfs sind im zweiten Quartal 2008 stark gestiegen. So stiegen die durchschnittlichen Preise über alle Warengruppen um 5,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Die Verbraucher versuchten zu sparen, wo immer es möglich war und nutzten die Aktionen des Handels, um ihre Ausgaben zu drücken. Der Absatz sank um 1,8 Prozent, bei einem durch die Preiserhöhungen bedingt um 3,5 Prozent gestiegenen Umsatz. Insbesondere Milchprodukte und Grundnahrungsmittel waren von den aktuellen Preissteigerungen betroffen. Doch gerade auf diese Produkte fällt es schwer zu verzichten, wie IRI Information Resources und die Lebensmittelzeitung (LZ) in ihrem aktuellen Preis- und Promotiontracking ermittelt haben.

Die Preise sind in den letzten 18 Monaten stetig gestiegen. Die Verbraucher quittieren dies mit Kaufzurückhaltung. So sank der Absatz im deutschen Lebensmitteleinzelhandel in dieser Zeit kontinuierlich und die Umsätze stiegen nur unterproportional.

Am stärksten sind die Preise für Molkereiprodukte im zweiten Quartal dieses Jahres gestiegen. Der durchschnittliche Preis für diese Produkte lag um 14 Prozent höher als noch vor einem Jahr. Die Verbraucher kauften daher weniger Milch- und Käseprodukte, der Absatz reduzierte sich um 3,7 Prozent. Der höhere Umsatz von knapp zehn Prozent macht jedoch deutlich, dass Milch, Quark, Joghurt und Käse nicht ohne weiteres substituierbar sind. Die Verbraucher schauen die Angebote des Lebensmitteleinzelhandels daher systematisch nach preisgünstigeren Angeboten in dieser Warengruppe durch. Der Umsatz von Produkten der Gelben und Weißen Linie im Aktionsgeschäft hat daher um unglaubliche 137 Prozent zugenommen. «Milch läuft wie verrückt», sagt dazu der Geschäftsführer des Hauptverbandes des Deutschen Einzelhandels (HDE), Hubertus Pellengahr. Die Kunden bevorrateten sich vor allem mit preiswerter H-Milch. «Kaum kommt sie ins Regal, ist sie auch schon wieder weg.» Aus gutem Grund, denn im Aktionsgeschäft sind die Preise nur um 5,7 Prozent gestiegen, während die Verbraucher für Milchprodukte im Normalgeschäft 19 Prozent mehr ausgeben mussten. Die enormen Preiserhöhungen sind auf die höhere Nachfrage nach Milch in den Schwellenländern und die weltweit gesunkene Produktionsmenge zurückzuführen. Ihren Anteil an den gestiegenen Milchpreisen forderten die deutschen Bauern im vergangenen Jahr sodann mit einem Milchstreik. Zwar ist die Produktionsmenge durch die inzwischen erhöhten Milchquoten für die europäischen Bauern gerade wieder gestiegen, doch noch macht sich diese Entwicklung in den Abverkaufsdaten erst schwach bemerkbar. Immerhin waren Milchprodukte durchschnittlich drei Prozent günstiger als noch im ersten Quartal dieses Jahres.

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